Simone Elsing

Geboren in Essen, lebt und arbeitet in Berlin und Essen. Studium der Bildhauerei, Psychologie, analytischen Kunsttherapie, Geomantie an der Berliner Universität der Künste, der Freien Universität Berlin und dem Institut für Geomantie.

Auftragsarbeiten u.a. für Commerzbank, RWE, Stadt Berlin, Stadt Essen, Oberlandesgericht Hamm, LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW, DAG Deutsche Angestelltengewerkschaft, EGZ Entwicklungsgesellschaft Zeche Zollverein Essen, Bfz Berufsförderungszentrum Essen, ComIn Zentrum für Kommunikation und Information,St Elisabeth-Stiftung Essen, Vivantes Berlin, Johanniter u.a.
Projektpräsentationen für GTZ Gesellschaft für technische Zusammenarbeit, Kairo/Ägypten, SBC Small Business Corporation, Seoul/Korea, TAFE-Colleges und AUSTOOL Australian Centre for Toolmaking Innovation, Sydney/Australien. Ausstellungen und Teilnahme an Symposien im In- und Ausland.

Über meine Arbeit

In meiner Arbeit schöpfe ich aus vier verschiedenen Studiengängen: Der Bildhauerei, der Psychologie, der analytischen Kunsttherapie und der Geomantie. Alle vier verbinden sich in mir zu einer Arbeitsweise, die ich "Räume für Kopf, Herz und Sinne" nenne. Der Mensch und sein Wohlbefinden stehen dabei im Mittelpunkt: Wie Formen, Farben und daraus entstehende Atmosphäre auf ihn wirken, ihn beeinflussen und seine inneren Bedürfnisse widerspiegeln können.

Es ist mir wichtig, menschliche, lebendige Räume zu schaffen, die uns als ganzen Menschen ansprechen, uns einladen, uns in unserer Kreativität unterstützen. Räume, in denen Skulpturen einen besonderen Höhepunkt schaffen und gleichzeitig ein Ganzes mit dem Raum selbst bilden. Räume, die selbst Skulpturen sind - eben Räume für Kopf, Herz und Sinne…

Grundgedanken

Menschen reagieren immer auf ihre Umgebung, z. B. auf Formen, Farben und Licht. Wenn wir einen Raum zum ersten Mal betreten, spüren wir oft deutlich, was für eine Atmosphäre uns entgegen kommt: Wir können uns angenehm willkommen fühlen, werden angezogen, sind wach und neugierig, oder fühlen uns eher abgestoßen, innerlich fröstelnd oder gelangweilt. Die geweckte Sympathie oder Antipathie bewirkt, dass wir uns entweder mehr in einer Umgebung aufhalten möchten oder sie eher meiden. Diesen ersten Eindruck nehmen wir oft bewusst wahr. Später übt die Umgebung ihren starken Einfluss auf uns aus, ohne dass wir ihn ständig bewusst wahrnehmen. Es ist ähnlich wie mit dem Verkehrslärm: Wenn wir an einer lauten Straße arbeiten oder wohnen, hören wir am Anfang jedes Auto. Nach einiger Zeit hören wir den Lärm nicht mehr, aber er macht uns nachweisbar trotzdem krank. Die Umgebung ist nie „neutral“, sie wirkt immer auf uns. Sie kann uns neugierig machen, unsere Kreativität anregen, unser Wohlbefinden fördern und uns als ganzen Menschen ansprechen, mit Kopf, Herz und Sinnen. Sie kann uns auch hemmen in unserer Kreativität und unserem Wohlbefinden, uns eher abstoßen durch Kühle, Nüchternheit und Sachlichkeit. Die Umgebung zeigt uns auch, wieviel Wertschätzung den Tätigkeiten entgegengebracht wird, die in dem Gebäude stattfinden, und gleichzeitig wieviel Ansehen und Wertschätzung den Personen entgegengebracht werden, die diese Tätigkeiten ausüben. Eine durch die Umgebung vermittelte Wertschätzung der Menschen und ihrer Tätigkeiten steigert die Identifikation mit dem Arbeitsinhalt und dem Arbeitgeber, die Arbeitsmotivation und damit die Arbeitsergebnisse.

Arbeitsweise

Zunächst ist der aufmerksam wahrgenommene erste Eindruck wichtig. Was bringen die Räume dem Betrachter an Atmosphäre entgegen? Was bewirken diese Dinge in mir? Und welche Aufgaben sollten die Räume eigentlich erfüllen? Das Foyer eines Unternehmens, was seine Besucher durch Kühle abschreckt, ist dysfunktional, ebenso wie ein Konferenzraum, der durch reine Sachlichkeit ermüdet, ein Seminarraum, der in seiner Lieblosigkeit abstößt oder ein Krankenhauszimmer, das durch Nüchternheit innerlich frieren lässt.

Welche Aufgabe ein Raum auch immer haben mag, immer sind es Menschen, die ihn nutzen und beleben werden; ihre Bedürfnisse sind von zentraler Bedeutung. Ich setze mich nun in diesen Raum und betrachte ihn als Ganzes wie eine Skulptur, wie ein großes Marmorstück, von dem ich nichts abtrage, sondern dem ich etwas hinzufüge und frage mich: Was fehlt diesem Raum, damit er lebendig und in sich stimmig wird? Aus der Bildhauerei schöpfe ich die Erfahrung von der Kraft der Form, aus der analytischen Kunsttherapie das Wissen um den symbolischen Einfluss von Formen, Farben und Materialien, aus der Psychologie die Bedeutung grundlegender menschlicher Bedürfnisse und aus der Geomantie das Erspüren der Qualität der Atmosphäre.

So entsteht ein Konferenzraum, der Klarheit, Wachheit und Inspiration fördert, ein Foyer, das seine Besucher willkommen heißt oder eine Cafeteria, die Entspannung und Regeneration unterstützt: Alle diese Räume bringen dem Betrachter Wertschätzung und eine grundlegende Wärme entgegen.

Ich arbeite bei meinen Gestaltungen mit Farben, Formen, Skulpturen, Licht und natürlichen Materialien, die unsere Sinne und unser ganzes Sein ansprechen. Menschen haben ein feines Gespür dafür, ob man ihnen nur für den optischen Reiz z. B. eine künstliche Pflanze hinstellt oder ob sie ein lebendiges Wesen, das atmet und wächst, neben sich fühlen. Natürliche Materialien geben uns Kraft; sie schließen uns an unsere Wurzeln an, an unsere Verbindung zur Natur.

Skulpturen


Skulpturen bilden einen besonderen Höhepunkt des Raumes. Sie zentrieren ihn und fokussieren eine bestimmte Thematik im Raum. Sie sprechen uns – ebenso wie die Gesamtgestaltung des Raumes – direkt in unserem Empfinden an, auf allen Ebenen unseres Menschseins, und eröffnen uns die Möglichkeit spontaner Berührung und Inspiration.

Die Steine für meine Skulpturen suche ich selbst in den Steinbrüchen aus. Je nach Thematik der Skulptur wähle ich einen Stein mit Farbigkeit und Material, der dieses Thema unterstreicht und mit ausdrückt. Meine besondere Zuneigung gilt dabei dem Marmor, der mit der Transparenz und Farbigkeit seiner Kristalle vieles von dem in sich trägt, was mir Anliegen in meiner Arbeit ist.

Im Steinbruch selbst lasse ich mich inspirieren vom Bild der Skulptur, das ich in mir trage und dem Charakter und den eigenwilligen Schönheiten der Steine, die ich vor mir sehe. Nach der Auswahl wird der Stein nach Deutschland transportiert und der Prozess der respektvollen Annäherung an den eigenwilligen Charakter des Steins beginnt; eine Zusammenarbeit zwischen seinen Eigenheiten und meinen Visionen…

Die Themen meiner Skulpturen berühren immer wieder Grundfragen unserer Existenz, loten unsere zutiefst menschlichen Wünsche und Bedürfnisse aus und lassen die Mehrdimensionalität unseres Seins durchscheinen. Die Suche nach dem Erkennen dieser Mehrdimensionalität in jeder sichtbaren Erscheinungsform und die tiefe Freude an der ihr innewohnenden Schönheit sind die inspirierenden Kräfte in meiner Arbeit.